Man kann jetzt nicht sagen, dass Distanzreiten die große Leidenschaft von Tyske und mir wäre, aber wir lieben Abwechselung und nehmen da dann auch mal ganz gerne einen Distanzritt mit. So war es auch klar, dass wir am letzten Wochenende den IGF-Konditionsritt mit machen wollten. Naja, genau genommen wollte ich und Tyske musste dann zwangsläufig auch mit. ;-) Ein Konditionsritt ist sozusagen ein Distanzritt ohne Wettkampfcharakter. Es gibt i.d.R. keinen Sieger und keine Platzierung, sondern man reitet um einen Überblick über die eigene Leistung (sprich Kondition) zu bekommen. Der IGF-Konditionsritt fand in Gangelt (Kreis Heinsberg) auf dem Hof von Tyskes Züchtern statt, was natürlich besonders nett war. Um den Stresslevel am Samstagmorgen gering zuhalten (es sollte um 7:30 Uhr mit dem Vet-Check losgehen) habe ich das Pony dann schon am Freitagnachmittag nach Gangelt chauffiert. Nach einer herzlichen Begrüßung bezog Tyske eine hübsche offene Box und war mit ihrer Unterbringung und dem dargebotenen Heuberg grundsätzlich zufrieden. Leider grenzte ihre Box aber mit der Rückseite an den mit Mutterkühen und deren Kälbern belegten Laufstall. Rinder sind zwar nicht so schlimm wie Strauße, aber sie tragen nun auch nicht gerade zu Tyskes Entspannung bei. *schulterzuck* Am Abend gab es in der nahe gelegenen Gaststätte dann mit den übrigen Teilnehmern noch einen „kleinen“, ausgelagerten FjordForums-Stammtisch, wo wie üblich viel erzählt, gelacht und gefachsimpelt wurde. Ebenfalls wie üblich musst man uns zu Geschäftsschluss „raus-kehren“ :-D und während der größere Teil der Teilnehmer vor Ort übernachtete, fuhr ich zum Schlafen nach Hause. Als ich am nächsten Morgen um kurz vor acht ankam herrschte schon geschäftiges Treiben. Der Tierarzt war schon in Aktion und einige Teilnehmer labten sich noch am angebotenen Frühstück. Tyske hatte die Nacht gut überstanden, auch wenn sie offensichtlich zum Schlafen nicht gelegen hatte. Da Petra sie dankenswerterweise schon mit Kraftfutter versorgt hatte, musste ich das Ponyfell nur noch
eben mit der Bürste glattziehen, bevor ich mich auf den Weg zum
Vet-Check machte. Die Voruntersuchung absolvierten wir unspektakulär
und ohne Auffälligkeiten. Die Startzeit meiner Gruppe war um 10:00
Uhr, somit waren wir dann auch eine der ersten Gruppen auf der
Strecke. Es ging zunächst über einige lange, recht unbegangene
Graswege, zwischendurch gab es zur Abwechslung ein bisschen
asphaltierten Feldweg bevor die Strecke wieder über gut bereitbare
Mittel- und Seitenstreifen weiter.
Foto: Marilyn Schrage |
Nach einer längeren Strecke
Schritt durchs Industriegebiet, ging es dann auf holländischer Seite
ab ins Naturschutzgebiet. Dort sind freilaufende Highland-Rinder zur
Landschaftspflege eingesetzt. *ohnmacht* Laut Uli finden Pferde die
Highland-Rinder allerdings deutlich weniger schlimm, als andere
Rinderrassen. Kaum im Naturschutzgebiet angekommen biegen wir um die
erste Kurve und sehen... Rinder... mitten auf dem Reitweg!
Foto: J. Rombey |
Foto: J. Rombey |
Trotz
deutlicher Anspannung im Pony konnten wir an den Rindern vorbei, über
den parallelen Fußweg passieren. *puhh*
Nach
einem kleinen Schlenker (aufgrund übersehener Wegmarkierung) reiten
schön am See vorbei, wo die Ponys meiner Mitreiter Lust hatten zu
plantschen. Tyske war aber wie immer wasserscheu. ;-)
Nachdem wir aus dem Naturschutzgebiet raus waren, hatten wir auch etwa die erste Hälfte der Runde um und waren wir fast schon wieder auf
dem Rückweg. Ein netter Weg lud zum Galoppieren ein, was wir aber
aufgrund akuten Fußgängeraufkommens lieber ließen.
Foto: J. Rombey |
Das war unser
Glück, denn plötzlich standen wir vor dem Tierarzt bei der
Radarkontrolle, wo wir aber direkt nach der Messung alle weiter
reiten konnten.
Danach
ging es noch kreuz und quer durch die Felder über viele Graswege mit
dem einen oder anderen Gallöppchen und dann waren wir auch schon
wieder am Hof und in der Pause. Tyskes Puls lag bei Ankunft bei genau
72, das Vortraben war auch gut und so konnten wir direkt ab in die
Pause. Während ich am Hänger absattelte um eine neue, trockene
Satteldecke zu montieren, bekam das Pony ein Netz mit Heu und schien
zufrieden.
Foto: Marilyn Schrage |
Dann
ging es auch schon auf in die zweite Runde. Da ich jetzt ja wusste,
wo man auf der Strecke wie reiten kann, lief diese Runde deutlich
flotter, was mir fast zum "Verhängnis" wurde. Wir waren
die Strecke recht gut durchgetrabt, als kurz hinter einer schönen, langgezogenen Bergauf-Galloppstrecke dann doch noch eine
Radarkontrolle auftauchte. So ein Mist!
Foto: J. Rombey |
Mit hinreichend schlechtem Gewissen ritten wir dann die restliche Strecke bis zum Ziel deutlich langsamer.
Foto: J. Rombey |
Foto: Annika Peschel |
Dort angekommen hatten sich Tyskes
Pulswerte in der Zwischenzeit gut stabilisiert und das
Vortraben war auch ok. Für die Ponys ging es auf die
Paddocks bzw. in die Box, für die Reiter gab es Kaffee und
Kuchen. Nach einer Stunde musste dann noch die Nachuntersuchung
durchgeführt werden, welche Tyske mit ordentlichen Pulswerten und
problemlosen Vortraben absolvierte.
Anschließend war dann Siegerehrung mit Pferd. Meine Gruppe hat den 4. Platz erreicht. Es gab Urkunden für die Reiter und Schleifen und Möhren für die Pferde. Zusätzlich durften wir uns schöne Preise vom Tisch mit den Ehrenpreisen aussuchen. Tyske ist jetzt im Besitz einer lila/fliederfarbenen Putzbürste. ;-)
Foto: Marilyn Schrage |